Unter Legasthenie versteht man eine Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Die betroffenen Personen haben Schwierigkeiten mit der Umsetzung der gesprochenen zur geschriebenen Sprache und umgekehrt.
Die LRS/Legasthenie ist in der ICD-10 (Internationale Klassifikation der Erkrankungen der WHO) als umschriebene Entwicklungsstörung aufgeführt.
Zu den klassifizierten Störungen gehören die:
- Lese- und Rechtschreibstörung (F 81.0)
- Isolierte Rechtschreibstörung (F 81.1)
- Kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten (F 81.3)
Die dementsprechend auftretenden Rechtschreib- als auch Lesefehler sind vom schulischen Entwicklungsstand des Kindes abhängig. Eine Fehlertypologie, mit der sich die umschriebene Rechtschreibstörung definieren lässt, gibt es nicht.
An erster Stelle einer außerschulischen Förderung steht die Familie des Kindes. Die positive Auswirkung des regelmäßigen Lesens auf die Schriftsprachentwicklung wird immer wieder nachgewiesen. Das familiäre Leseklima und die sozial- emotionale Unterstützung innerhalb der Familie ersetzen zwar nicht die spezifische Förderung, sind aber eine wichtige Hilfestellung.
Förderkonzepte des spezifischen Lese- und Rechtschreibtrainings beinhalten unter anderem das Training der phonologischen Bewusstheit und ein symptomspezifisches Lese- und/oder Rechtschreibtraining.
Weiterhin finden verschiedene Varianten des Konzentrations- und Wahrnehmungstrainings statt.